Sauna und Kreislauf
Die Sauna ist ein Ort der Entspannung und Regeneration, doch für Menschen mit Herz-Kreislauf-Problemen stellen sich wichtige Fragen: Ist Saunieren bei Bluthochdruck sicher? Was tun bei Schwindel nach der Sauna? Wir klären die wichtigsten Fragen rund um Sauna und Kreislauf.
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Hinweis: Die Inhalte dieser Seite dienen ausschließlich allgemeinen Informationszwecken und ersetzen keine ärztliche Beratung, Diagnose oder Behandlung. Bei Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Thromboseverdacht, akuten Infekten (z. B. Fieber), anhaltendem Schwindel oder sonstigen Beschwerden lassen Sie Saunabesuche bitte vorab ärztlich prüfen. Treffen Sie keine gesundheitlichen Entscheidungen allein auf Basis dieser Informationen.
Wie wirkt sich die Sauna auf den Kreislauf aus?

Der Saunabesuch stellt eine deutliche Kreislaufbelastung dar, vergleichbar mit moderater körperlicher Aktivität. Die hohen Temperaturen von 80-100°C führen zu einer Erweiterung der Blutgefäße, wodurch sich der Blutfluss erhöht und das Herz stärker arbeiten muss.
Während des Saunierens kann die Herzfrequenz deutlich ansteigen, ähnlich wie bei einem zügigen Spaziergang. Gleichzeitig sinkt der Blutdruck durch die Gefäßerweiterung zunächst ab. Nach dem Saunagang und der anschließenden Abkühlung normalisieren sich diese Werte wieder.
Sauna bei Bluthochdruck: Chancen und Risiken
Die Frage "Darf ich mit Bluthochdruck in die Sauna?" beschäftigt viele Betroffene. Die Antwort ist differenziert zu betrachten und hängt vom Schweregrad der Hypertonie ab.
Positive Effekte bei kontrolliertem Bluthochdruck
Studien berichten, dass regelmäßiges Saunieren bei gut eingestelltem Bluthochdruck mit günstigen Effekten assoziiert ist. Die Deutsche Hochdruckliga weist darauf hin, dass der Blutdruck in der Ruhephase nach der Sauna häufig deutlich niedriger ist als zuvor. In einer finnischen Langzeitstudie waren 2–3 Saunagänge pro Woche mit einem um ca. 24 % geringeren Risiko assoziiert, eine Hypertonie zu entwickeln; bei höherer Frequenz zeigten sich noch stärkere Assoziationen (vgl. Laukkanen 2015).
Wissenschaftliche Erkenntnisse: Hinweise aus Studien deuten darauf hin, dass regelmäßiges Saunieren mit günstigen kardiovaskulären Anpassungen einhergehen kann. Wärme-/Kältereize könnten vaskuläre Funktionen beeinflussen. Die individuelle Eignung ist ärztlich zu prüfen.
Wann ist Vorsicht geboten?
Bei deutlich erhöhten Blutdruckwerten bzw. unkontrolliertem Bluthochdruck rät die Deutsche Hochdruckliga vom Saunabesuch ab. Die extreme Kreislaufbelastung kann in diesen Fällen gefährlich werden. Auch bei instabiler Medikamenteneinstellung sollten Sie zunächst auf die Sauna verzichten.
Sprechen Sie vor dem ersten Saunabesuch unbedingt mit Ihrem Arzt, wenn Sie unter Bluthochdruck leiden. Nur er kann beurteilen, ob Saunieren in Ihrem Fall sicher ist.
Schwindel nach der Sauna: Ursachen und Vorbeugung

Schwindel nach dem Saunagang ist ein häufiges Phänomen, das verschiedene Ursachen haben kann. Meist ist er harmlos, aber dennoch unangenehm und vermeidbar.
Hauptursachen für Schwindel nach der Sauna
- Dehydration: Der häufigste Grund für Schwindel ist Flüssigkeitsmangel. In der Sauna kann es zu erheblichem Flüssigkeitsverlust kommen.
- Kreislaufbelastung: Der schnelle Wechsel zwischen Hitze und Kälte kann bei empfindlichen Personen zu Kreislaufproblemen führen.
- Zu langes Saunieren: Übermäßig lange Saunagänge überlasten den Kreislauf unnötig.
So beugen Sie Schwindel vor
- Ausreichend trinken: 2-3 Stunden vor der Sauna mindestens 500ml Wasser trinken
- Langsam aufstehen: Nach dem Saunagang nicht abrupt aufstehen, sondern langsam aufrichten
- Sanfte Abkühlung: Nicht sofort ins eiskalte Wasser, sondern schrittweise abkühlen
- Pausen einhalten: Zwischen den Saunagängen ausreichend ruhen
Thrombose und Sauna: Was Sie wissen müssen
Bei einer akuten Thrombose wird vom Saunieren abgeraten. Die Hitze kann die Blutgerinnung verstärken und das Risiko einer Embolie erhöhen. Auch nach einer überstandenen Thrombose sollten Sie vorsichtig sein.
Die hohen Temperaturen in der Sauna können zu erheblichem Flüssigkeitsverlust führen und den Kreislauf belasten. Bei Thromboserisiko ist besondere Vorsicht geboten und das Vorgehen sollte ärztlich abgestimmt werden.
Nach einer Thrombose: Wann wieder in die Sauna?
Eine längere Wartezeit nach einer überstandenen Thrombose bevor Sie wieder saunieren kann sinnvoll sein. Die genaue Wartezeit hängt von der Schwere der Thrombose und Ihrem individuellen Risikoprofil ab. Sprechen Sie unbedingt mit Ihrem Arzt, bevor Sie wieder in die Sauna gehen.
Bei akuter Thrombose oder Thromboseverdacht ist von Saunagängen abzuraten. Bitte umgehend ärztlichen Rat einholen. Dies gilt nicht nur für unsere Fasssaunen und unsere Gartensaunen, sondern unabhängig von der Saunaart. Suchen Sie sofort einen Arzt auf! Auch die Einnahme von Blutverdünnern erfordert eine ärztliche Abklärung vor dem Saunabesuch.
Kopfschmerzen nach der Sauna vermeiden
Kopfschmerzen nach dem Saunabesuch sind meist auf Dehydration oder Überhitzung zurückzuführen. Mit den richtigen Maßnahmen lassen sie sich effektiv vermeiden.
Häufige Ursachen für Sauna-Kopfschmerzen

- Flüssigkeitsmangel: Die Hauptursache für Kopfschmerzen nach der Sauna ist Dehydration.
- Überhitzung: Zu hohe Temperaturen oder zu lange Saunagänge können Kopfschmerzen auslösen.
- Starke Gerüche: Intensive Aufguss-Düfte können bei empfindlichen Personen Kopfschmerzen verursachen.
Präventionsmaßnahmen
- Hydration: Vor, während und nach der Sauna ausreichend trinken
- Temperatur anpassen: Mit niedrigeren Temperaturen beginnen (60-70°C)
- Kurze Saunagänge: Maximal 15 Minuten pro Gang
- Frische Luft: Zwischen den Gängen an die frische Luft gehen
Sicher saunieren: Praktische Tipps für Menschen mit Kreislaufproblemen
Mit der richtigen Vorbereitung und Technik können auch Menschen mit leichten Kreislaufproblemen die Sauna sicher genießen.
Die richtige Vorbereitung ist entscheidend: Ärztliche Abklärung, ausreichend trinken, nicht mit vollem oder leerem Magen saunieren und Medikamente wie gewohnt einnehmen sind die Grundvoraussetzungen für sicheres Saunieren.
Während des Saunierens
- Mit niedrigeren Temperaturen beginnen (60-70°C)
- Kurze Saunagänge (8-12 Minuten)
- Auf den unteren Bänken sitzen
- Bei Unwohlsein sofort die Sauna verlassen
Nach der Sauna
- Langsam aufstehen und sich aufrichten
- Schrittweise abkühlen (lauwarm → kühl → kalt)
- Ausreichend Ruhepausen einhalten
- Flüssigkeitsverlust ausgleichen
Führen Sie ein Sauna-Tagebuch, um herauszufinden, welche Temperaturen und Zeiten für Sie verträglich sind. Notieren Sie sich Ihre Reaktionen und passen Sie Ihr Saunaprogramm entsprechend an.
Wann sollten Sie auf die Sauna verzichten?
Es gibt bestimmte Situationen und Erkrankungen, bei denen von einem Saunabesuch abgeraten wird:
- Akute Herz-Kreislauf-Erkrankungen
- Unkontrollierter Bluthochdruck
- Akute Thrombose oder Embolie
- Schwere Herzrhythmusstörungen
- Akute Infekte mit Fieber
- Schwere Herzschwäche
Die Sauna kann bei richtiger Anwendung auch für Menschen mit leichten Kreislaufproblemen ein gesunder Genuss sein. Entscheidend sind die individuelle Risikoeinschätzung durch einen Arzt, die richtige Technik und das Hören auf die Signale des eigenen Körpers.
Regelmäßiges, maßvolles Saunieren kann in einzelnen Fällen sogar präventive Effekte auf das Herz-Kreislauf-System haben. Wichtig ist jedoch, dass Sie bei bestehenden Erkrankungen immer Rücksprache mit Ihrem Arzt halten und die Sauna niemals als Ersatz für eine medizinische Behandlung betrachten.
Häufig gestellte Fragen
Darf ich mit Bluthochdruck in die Sauna?
Bei gut eingestelltem Bluthochdruck kann Saunieren möglich sein - bitte ärztlich abklären.
Was hilft gegen Schwindel nach der Sauna?
Ausreichend trinken vor und nach der Sauna, langsam aufstehen, schrittweise abkühlen und ausreichend Ruhepausen einhalten können im individuellen Fall helfen Schwindel nach dem Saunagang zu vermeiden.
Ist die Sauna bei Thrombose gefährlich?
Bei akuter Thrombose sollte auf Saunagänge verzichtet werden; dies ist ärztlich abzuklären.
Wie kann ich Kopfschmerzen nach der Sauna vermeiden?
Trinken Sie ausreichend vor und nach der Sauna, beginnen Sie mit niedrigeren Temperaturen, machen Sie kurze Saunagänge und gehen Sie zwischen den Gängen an die frische Luft.
Medizinischer Haftungsausschluss: Die in diesem Artikel enthaltenen Informationen dienen ausschließlich der allgemeinen Aufklärung und ersetzen in keinem Fall eine professionelle medizinische Beratung, Diagnose oder Behandlung durch einen qualifizierten Arzt. Bei gesundheitlichen Beschwerden oder Fragen wenden Sie sich immer an Ihren Hausarzt oder einen Facharzt.
Eigenverantwortung: Jede Nutzung der Sauna erfolgt auf eigene Gefahr und Verantwortung. Hören Sie auf Ihren Körper und brechen Sie den Saunagang bei Unwohlsein sofort ab. Bei akuten gesundheitlichen Problemen suchen Sie umgehend ärztliche Hilfe.
Hinweis: Dieser Artikel dient allgemeinen Informationszwecken und ersetzt keine individuelle medizinische Beratung, Diagnose oder Behandlung. Bei akuten Beschwerden, Fieber, bestehenden Erkrankungen oder Unsicherheiten wenden Sie sich bitte an eine Ärztin oder einen Arzt.
Keine Gewähr: Trotz sorgfältiger Recherche können wir keine Gewähr für die Vollständigkeit, Richtigkeit und Aktualität der bereitgestellten Informationen übernehmen. Medizinische Erkenntnisse entwickeln sich ständig weiter.
Mit der richtigen Herangehensweise steht einem entspannten und gesunden Saunaerlebnis nichts im Wege – auch mit Kreislaufproblemen. Hören Sie auf Ihren Körper und genießen Sie nach ärztlicher Absprache die wohltuenden Effekte der finnischen Sauna in vollen Zügen.